Guter Rat wirkt

Die Energiefrage treibt Unternehmen weltweit um – auch unsere Kundinnen und Kunden. Einfache Antworten gibt es nicht. Linde MH will aber dennoch die nachhaltigsten Lösungen in puncto Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit aufzeigen. Deshalb bieten wir bei unseren Flurförderfahrzeugen nach wie vor ein Vollsortiment an. Und deshalb startet bei uns vor dem Produktverkauf jeder Kundenprozess mit innovativen eigenentwickelten Energieberatungslösungen. Zwei davon stehen hier im Fokus.

Die Analysetools Linde Energy Navigator und Linde Li-Ion-Simulator sind zwei wichtige Angebote aus einem ganzen Portfolio mit Energielösungen – von der Energieberatung über die passenden Energietechnologien bis hin zu Lade- und Energiemanagementsystemen –, die Kundenunternehmen den Weg in die Nachhaltigkeit extrem erleichtern. Kopf dahinter ist – gemeinsam mit einem kleinen Spezialistenteam – Andreas Kistner, Senior Director Business Innovation bei Linde MH: „Wir kümmern uns um mögliche Optimierungen rund um die Kundenprozesse, also alles, was hilft, damit Unternehmen fundierte Entscheidungen treffen können. Dazu entwickeln wir passende Systeme und kümmern uns auch um den Markteintritt.“ Das Ergebnis sind praxisorientierte Lösungen wie der Navigator und der Simulator, die aber immer im Rahmen eines mehrstufigen Prozesses betrachtet werden müssen.

Navigator gibt die Richtung vor

Der Li-Ion-Antrieb als ultimative Lösung – das ist heute noch nicht immer richtig. Solche eindimensionalen Ausrichtungen, die auch in puncto Nachhaltigkeit in eine Sackgasse führen können, hilft der Linde Energy Navigator zu vermeiden. Dazu steht er immer am Anfang einer ausführlichen individuellen Beratung, die von der Analyse mit dem Navigator über die Detailauswertung bis hin zur spezifischen Umsetzung reicht.

Der Navigator ist für alle Verkaufskräfte und Energieexpertinnen und -experten direkt verfügbar und funktioniert als einfaches Frage-und-Antwort-Werkzeug im Interviewstil. Kriterien wie Investitionsstrategie, Produktivitäts- und Umweltschutzanforderungen oder der Zugang zu grüner Energie werden automatisiert mit Daten zu Kosten, Einsatzeignung oder Emissionen aller Energiesysteme abgeglichen. Das Ergebnis nach nur wenigen Minuten ist ein übersichtliches Chart, das prozentual genau ausweist, welches System für das Kundenunternehmen am besten geeignet ist. Die Parameter können jederzeit neu gewichtet werden, um zu sehen, wie sich das Ergebnis verändert.

Analyse bis Umsetzung
Analyse bis Umsetzung
Vergleichs-Chart als Ergebnis
Vergleichs-Chart als Ergebnis

Passt die Fahrzeugflotte bereits zu diesem Resultat, geht es an die abschließende Optimierung. Ist ein Wechsel auf ein anderes Energiesystem angebracht, folgt die Berechnung, Messung und gegebenenfalls Datenerfassung vor Ort bis ins Detail, um auch wirklich am Ende die beste Lösung bieten zu können.

Hinter einer solchen Beratungssoftware steckt jahrelange Entwicklungsarbeit. Kistner freut sich deshalb umso mehr über die sehr gute Resonanz: „Kunden, die mit dem Navigator beraten wurden, sind begeistert. Die sehr strukturierte Herangehensweise überzeugt auch, weil die meisten Kunden mit dem Ergebnis zum ersten Mal einen ganzheitlichen Überblick zur Energieentscheidung erhalten. Wir haben mit dem Navigator schon einige Kunden mit großen Flotten gewonnen und auch sehr viel Vertrauen aufgebaut.“ Zu diesem Vertrauen in die richtige zukunftsorientierte Lösung trägt auch das zweite Tool entscheidend bei: der Linde Li-Ion-Simulator.

Wie wäre es mit E-Antrieb?

Der Kunde ist noch mit Diesel- oder Gas-Verbrennern an seinem Standort unterwegs und die Auswertung des Linde Energy Navigators empfiehlt den Wechsel zur Li-Ion-Lösung. Jetzt geht es um Fakten. Passt das überhaupt zum lokalen Logistikkonzept und zu den oft mehrschichtigen Einsätzen der Fahrzeuge mit begrenzten Pausen, die zum Zwischenladen genutzt werden könnten? Ein Fall für den Linde Li-Ion-Simulator – für Außenstehende ein kleines schwarzes Kästchen, für Insider wie Kistner eine neue Professionalisierungsdimension in der Energieberatung: „Das Kästchen ist ein magnetischer Tracker, den wir einfach an Verbrennerstapler oder auch jedes andere Fahrzeug, egal welcher Marke, heften und damit simulieren, das Fahrzeug hätte Li-Ion-Antrieb.“ Nach 14 Tagen werden die Daten ausgelesen und ermittelt, ob der Kundeneinsatz gut für einen Li-Ion-Antrieb geeignet ist und welche Batteriegröße von Linde MH in Frage kommt, um den Verbrenner zu ersetzen. So lässt sich die ideale Kombination aus Verfügbarkeit, Investition und Netzbelastung finden: „The Right Energy“.

Der Simulator gehört zu den neuesten Entwicklungen im Kundengeschäft von Linde MH und wird schon sehr gut angenommen. Er wurde bereits bei mehr als 140 Projekten mit über 1.100 Staplern erfolgreich eingesetzt und ist in einigen Landesgesellschaften und bei einigen Händlern schon eine Erfolgsgeschichte. „Für mich ist er auch ein weiterer Schritt in unserer datengestützten und damit sehr professionellen Energieberatung, um die beste nachhaltige Lösung zu finden“, ist Kistner überzeugt. Die kann in einem Land wie Polen mit viel Kohlestrom auch der Diesel- oder Erdgasantrieb sein, besonders wenn der Kraftstoff dann aus hydriertem Pflanzenöl (HVO) oder Bio-Erdgas besteht.

Heavy? Have „E“!

Tragfähigkeit 10 bis 18 Tonnen – der harte Job nur für Stapler mit konventionellem Verbrennerantrieb? Denkste!

Weitergedacht haben auch die Verantwortlichen bei Liebherr-MCCtec Rostock, Spezialist für maritime Schwerlastkräne. Auf dem riesigen Werksgelände sind seit dem Produktionsstart 2005 nur Linde Stapler unterwegs. Jetzt sollte die Fertigung nachhaltiger und auch das größte eingesetzte Linde Modell, der Verbrenner H160, durch ein Elektro-Pendant ersetzt werden. Auftritt für den E160: Er kam, fuhr und siegte – in der Version mit Blei-Säure-Batterie und erst recht mit Lithium-Ionen-Antrieb. Er überzeugte sowohl bei der Leistung als auch bei der Nachhaltigkeit. Bereits der Einsatz eines einzigen E160 bei Liebherr erspart dem Klima 16,5 Tonnen CO2 pro Jahr. Klares Fazit des Fahrers Gerd Prief: „Ich würde es begrüßen, wenn der E160 hier bei uns der neue Standard wird.“

E-Stapler
Andreas Kistner

Das Entscheidende unserer Beratung und Tools ist, unseren Kunden die jeweils beste individuelle Antriebslösung zu geben – The Right Energy.

Andreas Kistner, Senior Director Business Innovation Linde MH

Türöffner für mehr Nachhaltigkeit

„Das Entscheidende ist, dass unsere Tools den Kunden erstmal überall dort, wo es heute schon möglich ist, die Angst vor einem Energiewechsel oder dem Li-Ion-Antrieb nehmen“, betont der Ingenieur. Viele Unternehmen würden erst den Navigator und dann den Simulator einsetzen, und dann mit einem Test in der am besten geeigneten Teilflotte beginnen. Mit den dann positiven Erfahrungen kann dann meistens die ganze Flotte Schritt für Schritt auf eine zukunftsfähige Lösung umgestellt werden. „Wir sind mit unseren Tools oft die Türöffner für mehr Nachhaltigkeit.“ Während bei Kistner bei dieser Aussage auch ein wenig Stolz in der Stimme mitschwingt, hat er die nächste Softwarelösung bereits im Kopf: ein Reset des Linde Energie-Kalkulators, der als nächster Schritt in der Beratung eine genauere Berechnung der Fahrzeugkosten und der Gesamtbetriebskosten ermöglicht – in der Neuauflage natürlich mit noch stärkerem Fokus auf Ergebnisse für mehr Nachhaltigkeit.

Auf dem Weg zur besten Lösung

Marco Dirnhofer, New Energy Solutions Expert bei Linde Material Handling, erläutert den besonders ergebnisoffenen Beratungsansatz des Unternehmens bei der Flottenplanung, der oft überraschende Nachhaltigkeitsperspektiven eröffnet.