Unsere Strategie war von Anfang an, nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch verantwortungsvoll zu handeln.
Sonnenkraft auch für Polen
Grüner Strom für nachhaltige Produktion – das ist ein Credo für Linde Material Handling. Alle Werke beziehen regenerativen Strom. Und wenn er wie in Polen aufgrund der Energiestruktur nicht so einfach von außen kommt, dann stellt ihn der Standort halt selbst her. So geschehen im für Linde MH produzierenden Werk Kołbaskowo des Mutterkonzerns KION, das dazu seit 2023 auf eine große Photovoltaik-Freiflächenanlage setzt.
Als die polnische Niederlassung im Mai 2021 in Betrieb genommen wurde, war unabhängig von einer Solarstromerzeugung eines klar: Nachhaltigkeit soll hier keine Nebensache, sondern ein zentrales Prinzip sein. Die Produktionsstätte wurde nicht nur nach höchsten Umweltstandards gebaut, sondern entwickelt sich seitdem stetig in puncto Nachhaltigkeit weiter – mit dem Ziel, den ökologischen Fußabdruck dauerhaft zu reduzieren.
Nachhaltig von Anfang an
Schon beim Bau des Werks wurde auf Energieeffizienz, Ressourcenschonung und Umweltverträglichkeit geachtet. Die Gebäude wurden nach dem international anerkannten BREEAM-Standard zertifiziert und erhielten in der Bauphase das Prädikat „Very Good“. Besonders gut schnitt das Werk in den Kategorien Energie- und Wassermanagement ab. LED-Beleuchtung, Wärmerückgewinnungssysteme in Belüftung und Pulverbeschichtung, Wasserkreisläufe sowie eine Mitarbeitendenbeförderung per eigene Buslinien und die Unterstützung von Fahrgemeinschaften sind nur einige Beispiele für das umfassende Nachhaltigkeitskonzept.
„Unsere Strategie war von Anfang an, nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch verantwortungsvoll zu handeln“, erklärt Jakub Borowski, Facility Manager in Kołbaskowo. „Dazu gehört auch, lokale Gegebenheiten und die Bedürfnisse der Menschen in der Umgebung mit einzubeziehen.“
Solarenergie als logischer nächster Schritt
Seit August 2023 fügt sich jetzt die große Photovoltaikanlage nahtlos in die werkseigene Nachhaltigkeitsstrategie ein. 818 Module mit einer Leistung von jeweils 550 Wp kommen auf eine Gesamtleistung von knapp 450 kWp, was einer ungefähren Jahresproduktion von 400 MWh entspricht. Der erzeugte Strom wird zu gut 90 Prozent direkt vor Ort verbraucht und deckt rund 15 bis 20 Prozent des gesamten Strombedarfs des Standorts.
Tomasz Maleszka, Senior Director Operations in Kołbaskowo, sieht in dem PV-Investment ein klares Statement: „Solarenergie ist für uns ein wichtiger Baustein, um unsere Energieautarkie zu erhöhen und unsere Betriebskosten zu senken. Gleichzeitig zeigen wir damit deutlich, dass wir Nachhaltigkeitsprinzipien sehr ernst nehmen.“
Solarfeld auf Werksgelände
Die Module wurden innerhalb des Werksgeländes auf einer Grünfläche errichtet, die nahe an einem Wohngebiet liegt. Dieses ist vom Werksbereich durch einen Grünstreifen mit Bäumen und Sträuchern getrennt, der zusätzlich als Lärmschutz dienen. Um jede Beeinträchtigung der Anwohnenden zu vermeiden, wurden insbesondere wegen eventueller Wechselrichter-Geräusche ergänzende Lärmmessungen durchgeführt, die aber keine kritischen Werte ergaben.
Messbarer Beitrag zum Klimaschutz
Bei einer prognostizierten Jahresproduktion von 400 MWh Strom vermeidet die Photovoltaikanlage rund 307 Tonnen CO₂-Emissionen pro Jahr – basierend auf den offiziellen Emissionsfaktoren des örtlichen Netzbetreibers. Zwar garantieren seit Anfang 2025 Grünstrom-Zertifikate die Herkunft des gesamten zugekauften Stroms für Kołbaskowo aus erneuerbaren Quellen, wodurch sich die direkte Emissionseinsparung rechnerisch relativiert. „Doch unabhängig davon bleibt die eigene Grünstrom aus erneuerbaren Quellen ein bedeutender Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie“, betont Maleszka.
Sonnige Aussichten
Die Leistung der bestehenden Anlage erfüllt bislang alle Erwartungen – sowohl technisch als auch wirtschaftlich. Eine Erweiterung ist bereits in Planung: Bis zu 1.000 kWp Gesamtleistung sind im Gespräch, was bis zu 40 Prozent des Energiebedarfs des Werks decken könnte. Darüber hinaus setzt Kołbaskowo seinen Nachhaltigkeitsweg auch mit anderen Maßnahmen konsequent fort – darunter die Implementierung eines umfassenden Energiemanagementsystems (EMS), Investitionen in Batteriespeicherlösungen sowie Projekte zur Reduktion flüchtiger organischer Verbindungen (VOC).
Leistungsdaten PV-Freiflächenanlage Kołbaskowo
818 Module
450 kWp Gesamtleistung
400 MWh prognostizierter Jahresertrag
– 20 % Abdeckung des Strombedarfs
> 90 % Eigenverbrauch
307 t jährliche CO2-Reduktion
Solarenergie ist für uns ein wichtiger Baustein, um unsere Energieautarkie zu erhöhen und unsere Betriebskosten zu senken. Gleichzeitig zeigen wir damit deutlich, dass wir Nachhaltigkeitsprinzipien sehr ernst nehmen.