Gesundheit und Sicherheit

Ein guter Arbeitsplatz muss sicher sein: Seit 2018 gibt es daher einen konzernweiten KION HSE Standard (Health, Safety, Environment/Gesundheit, Sicherheit, Umwelt), der als Basis für einheitliche Anforderungen und Prozesse im Konzern dient. Für Legal Entitys sowie für die Vertriebs- und Serviceunternehmen gelten zusätzlich spezifische HSE-Regelungen. Die Vorgaben berücksichtigen arbeitsspezifische sowie regionale Besonderheiten und werden kontinuierlich an neue Bedingungen angepasst.

Bei Linde MH sind diese konzernweiten Standards die Basis für die Richtlinien der operativen HSE-Umsetzung. Die detaillierten Vorschriften entsprechen nicht nur den rechtlichen Anforderungen an Sicherheit und Gesundheitsschutz, sondern gehen sogar oft noch darüber hinaus. Denn Linde MH will stets gewährleisten, dass seine Mitarbeitenden ihre Arbeit so sicher wie möglich ausüben können und die Umwelt dabei so wenig wie möglich belastet wird.

Seit 2019 helfen dabei die konzernweit gültigen „Goldenen Regeln der Arbeitssicherheit“ mit konkreten Handlungsanweisungen zur Unfallreduzierung für Führungskräfte und Mitarbeitende. Sie werden im gesamten Unternehmen kommuniziert und erfolgreich angewandt.

Sicherheit und Gesundheit ist Teil der Unternehmensstrategie. Dies betrifft auch Fremdfirmen, die bei Linde MH tätig sind. Wichtig ist, dass ihre Aktivitäten so gesteuert werden, dass die Sicherheit für die Mitarbeitenden des Auftragnehmers und des Auftraggebers, aber auch Besucher und Besucherinnen bei Linde MH gewährleistet ist und geltende Sicherheitsbestimmungen beachtet werden.

Gesundheitsschutz

Die Gesundheit der Belegschaft steht bei Linde MH immer an erster Stelle. Um das Bewusstsein für eine gesunde Lebensweise zu fördern, werden daher zahlreiche Maßnahmen ergriffen. So werden neben gesundheitsbezogenen Informationen an vielen Standorten Vorsorgeuntersuchungen angeboten, Ernährungsberatungen durchgeführt oder in der Kantine vegetarische Gerichte angeboten.

Mit „mein EAP“ steht eine kostenfreie Beratung für alle Mitarbeitenden zur Verfügung. Sie ist vertraulich und kostenfrei. Sie umfasst eine lösungsorientierte Unterstützung bei der Bewältigung von Krisen, die Vermittlung an weitere Institutionen wie Ärzte, Psychotherapeuten, Beratungsstellen und Behörden sowie eine persönliche oder telefonische Beratung.

Sicherheit: Prävention statt Reaktion

Auf der Grundlage der HSE-Standards werden alle Arbeitsplätze bei Linde MH regelmäßig einer umfassenden Gefährdungsbeurteilung unterzogen – von der Produktion über die Büros bis hin zu den Arbeitsbedingungen der Servicetechniker bei Kunden vor Ort. Ziel ist, dass die Beschäftigten gesund zur Arbeit kommen und auch wieder gesund nach Hause gehen – ohne Berufskrankheiten am Ende des Arbeitslebens.

2017 wurde erstmals eine standortbezogene HSE-Risikobewertung durchgeführt. Dabei wurden die jeweiligen Tätigkeitsschwerpunkte vor Ort, die vorhandenen Einrichtungen und das bestehende Managementsystem untersucht. Basierend auf diesen Faktoren wird die KION Group – einschließlich Linde MH – in Bezug auf HSE branchenübergreifend als mittleres Risiko eingestuft. Aus dieser einmaligen Bewertung hat sich inzwischen ein laufendes Prüfungsverfahren entwickelt – mit dem Ziel, die Kriterien für die Risikobewertung kontinuierlich zu aktualisieren und für neue Standorte eine Bewertung wesentlicher Auswirkungen durchzuführen.

Teil dieser Risikobewertung ist auch eine Beurteilung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz. Es handelt sich dabei um einen systematischen Fragebogen, um die Gefährdung der Psyche der Mitarbeitenden durch Stress, psychische Ermüdung, Monotonie, psychische Sättigung und emotionale Erschöpfung zu beurteilen und konkrete Gegenmaßnahmen festzulegen.

Standorte, die eine Risikobewertung kommuniziert haben:
2023 2022 2021
92 % 89 % 98 %

Umgang mit Arbeits- und Gefahrstoffen

Der Umgang mit Gefahrstoffen erfordert stets besondere Sorgfalt. Ein interdisziplinäres Gefahrstoffgremium überwacht daher alle gelisteten Arbeitsstoffe, deren Sicherheitsdatenblätter, rechtliche Aspekte und Anwendungsmodalitäten. Das Gremium regt gegebenenfalls den Austausch gegen weniger schädliche Stoffe an, legt Schutzmaßnahmen fest und ist verantwortlich für die Zulassung neuer Stoffe.

Alle Beschäftigten, die mit einem Gefahrstoff arbeiten, und alle Personen, die damit in Kontakt kommen können, werden mindestens einmal pro Jahr mündlich über die Gefahrstoffe und die richtigen sicheren Verhaltensweisen unterrichtet. Dies umfasst mögliche Gefährdungen, Schutzmaßnahmen, Verhaltensregeln sowie Notfallmaßnahmen und wird eventuell durch praktische Übungen ergänzt. Wenn eine Gefährdung für Sicherheit und Gesundheit nicht durch technische oder organisatorische Maßnahmen beseitigt werden kann, ist der Einsatz einer persönlichen Schutzausrüstung erforderlich.

Notfallmanagement

Für das Notfallmanagement im Fall eines Unfalls, eines Brandes oder einer unvorhersehbaren Situation ist das Verhalten der Beschäftigten entscheidend für den weiteren Verlauf. Linde MH hat hierzu einen Prozess eingeführt, der eine angemessene, schnelle und organisierte Reaktion gewährleistet.

Entsprechend sind an allen Standorten aktuelle Notfallpläne vorhanden, in denen die wichtigsten Informationen für den Ernstfall in Stichpunkten festgehalten sind. Sie werden gut sichtbar aufgehängt, zum Beispiel in der Nähe der Eingänge oder neben den Feuerlöschgeräten. Die Ausarbeitung eines solchen Plans liegt in der Verantwortung der Standortleitung, die dabei von ihren Sicherheitsfachkräften und – sofern vorhanden – den Brandschutzbeauftragten unterstützt wird.

An allen Standorten werden Unfälle, aber auch Beinahe-Unfälle, mithilfe unterschiedlicher Tools erfasst und sorgfältig analysiert. In der Schweiz wurde zum Beispiel eine spezielle Melde-App eingeführt, um aus unsicheren oder gefährlichen Situationen zu lernen. Mitarbeitende können darüber Risikosituationen online melden, damit sie durch entsprechende Vorsorgemaßnahmen in Zukunft vermieden werden können. Die gemeldeten Situationen und die getroffenen Gegenmaßnahmen stehen im Intranet für alle Mitarbeitenden zur Verfügung.

Das kann nicht nur negative Auswirkungen auf das Unternehmen verhindern, sondern auch dessen Wahrnehmung in der Öffentlichkeit und seine Beziehungen zu Kunden, Lieferanten, Investoren und Beschäftigten positiv prägen. So schafft Linde MH Vertrauen und kann negative Auswirkungen eines Vorfalls, der jeden Standort und jeden Beschäftigten treffen kann, mindern.

Unterweisungen

Regelmäßige Schulungen und Unterweisungen in den Bereichen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz versetzen die Beschäftigten oder beauftragte Personen (zum Beispiel Ersthelfer, Brandschutzbeauftragte) in die Lage, in Gefahrensituationen angemessen und schnell zu reagieren. Dabei müssen alle denkbaren unternehmensspezifischen Vorfälle und Szenarien abgedeckt werden.

Für neue Mitarbeitende ist vor dem Arbeitsantritt und danach mindestens einmal jährlich eine arbeitsplatz- und tätigkeitsbezogene Unterweisung zu auftretenden Gefahren sowie zu Schutzmaßnahmen und dem Verhalten im Gefahrfall obligatorisch. Die genaue Art dieser Schulung hängt von den jeweiligen Anforderungen ab.

Verantwortlich für die Durchführung ist die jeweilige Führungskraft. Die Sicherheitsunterweisungen umfassen unter anderem die folgenden Themen:

  • Sicherheitsbezogene Verantwortungsbereiche der Beschäftigten und Führungskräfte
  • Verhalten im Notfall (Notruf, Fluchtwege, Sammelplatz, ...)
  • Verfahren zur Meldung von Unfällen im Unternehmen
  • Kontaktinformationen für Notfälle
  • Erste Hilfe und Notfallausrüstung
  • Verfahren und Ausrüstung für den Brandfall
  • Allgemeine, unternehmensspezifische Sicherheitsvorkehrungen
  • Richtlinien zu den Themen Rauchen und Alkohol
  • Einsatz von persönlicher Schutzausrüstung und deren Verfügbarkeit
  • Sicherer Umgang mit Gefahrstoffen
  • Sicherer Einsatz von Maschinen, Kränen und Gabelstaplern
  • Umweltauflagen des Unternehmens
  • Explosionsgefährdete Bereiche
  • Durchführung manueller Tätigkeiten
  • Wohlbefinden und Hygiene
  • Sichere Verwendung von Handwerkszeug und tragbaren elektrischen Geräten
  • Sicherheitsbewusstsein, Leistungsanreize und verhaltensbasierte Schulungen

Im Rahmen des konzernweiten Schulungsprogramms für HSE-Fach- und Führungskräfte wurde jetzt erstmals auch ein umfassendes Schulungspaket für mehr Eigeninitiative im Bereich HSE angeboten. Darüber hinaus sollten – insbesondere nach (Beinahe-)Unfällen – anlassbezogene Schulungen durchgeführt werden. Alle Beschäftigten, die bei einer Unterweisung fehlen, müssen die Schulung umgehend nachholen.

Beschäftigte, die zu Gesundheits- und Sicherheitsthemen geschult wurden:
2023 2022 2021
100 % 100 % 100 %

Außendienst und Fremdfirmenmanagement

Die Kundendienstmitarbeitenden sorgen dafür, dass die Linde-Stapler stets einsatzbereit sind. Reparatur- und Wartungsarbeiten werden dabei oft direkt bei Kunden vor Ort durchgeführt. Um auch außerhalb der Standorte einen optimalen Arbeitsschutz für die Beschäftigten zu gewährleisten, wurden im Service-Kompendium und im Linde Service Guide wesentliche Aspekte und Richtlinien für sicheres Arbeiten außerhalb des Werksgeländes zusammengestellt und konkrete Hinweise für die praktische Umsetzung beim Kunden integriert. Dabei geht es neben der Schaffung sicherer Arbeitsbedingungen auch um die ergonomische Gestaltung von Arbeitsplätzen und Kundendienstfahrzeugen.

Ein externer Auftragnehmer ist vor Beginn von Arbeiten in den Werken von Linde MH verpflichtet, seine Mitarbeitenden sowie eventuelle Unterauftragnehmer (Subunternehmer) über die Bestimmungen des HSE-Merkblatts von Linde MH zu informieren. Auch bei jedem Personalwechsel sind erstmalig eingesetzte Beschäftigte vor Arbeitsbeginn über die besonderen Bedingungen an der Arbeits- beziehungsweise Baustelle durch den Aufsichtführenden zu unterweisen, danach regelmäßig, mindestens einmal jährlich.

Kennzahlen im Arbeitsschutz

Die zugehörige Kennzahl zum Nachhaltigkeitsziel der Reduzierung der Zahl der Arbeitsunfälle und Ausfallzeiten aufgrund von Krankheit ist die Lost Time Injury Frequency Rate (LTIFR1). Künftig soll dieser Grenzwert und damit die Unfallhäufigkeit um mindestens fünf Prozent pro Jahr gesenkt werden.

LTIFR (Lost Time Injury Frequency Rate1):
2023 2022 2021
8,9 9,5 11,9

[1] Häufigkeit von Unfällen mit Ausfalltagen bezogen auf 1 Mio. Arbeitsstunden.

LTI (Lost Time Injuries2):
2023 2022 2021
Mitarbeitende inkl. Auszubildende 201 208 255
Mitarbeitende mit Zeitvertrag 13 13 33
Auftragnehmer, Gäste, andere 5 5 7

[2] Anzahl von Arbeitsunfällen mit mindestens einem Tag Ausfallzeit.

Im Rahmen der KION HSE Championship werden jährlich die besten HSE-Leistungen verschiedener Teams aus den internationalen Werken bewertet. Linde MH belegt dabei, vor allem in puncto Arbeitssicherheit, regelmäßig Spitzenplätze. Aber vor allem hat der Wettbewerb zu zahlreichen innovativen und gelungenen Sicherheitsverbesserungen geführt, die im gesamten Konzern umgesetzt werden. Die Beispiele reichen von farblich gekennzeichneten Sicherheitsbereichen über spezielle Notfall- und Kommunikationssäulen bis hin zu einem Fahrsicherheitstraining, um den Arbeitsweg der Belegschaft noch sicherer zu machen.

Standorte mit offiziellem gemeinsamem Ausschuss für Gesundheit und Sicherheit:
2023 2022 2021
88 % 88 % 89 %

Audits und Zertifizierungen

HSE-Zertifizierungen stellen sicher, dass alle relevanten HSE-Daten stets in der erforderlichen Qualität vorliegen, sodass bei Bedarf rasch Korrekturmaßnahmen ergriffen werden können. Die Bewertungsergebnisse liefern auch wichtige Anhaltspunkte für die strategische Entwicklung künftiger Aktivitäten. Die aktuelle Strategie der KION Group sieht vor, dass alle Standorte nach ISO 45001 zertifiziert werden sollen. Die Führungskräfte sollten sich jedoch darüber im Klaren sein, dass für diese Zertifizierung ein höherer Standard erforderlich ist als jener, den die lokale Gesetzgebung vorgibt.

Standorte nach ISO 45001 zertifiziert:
2023 2022 2021
91 % 82 % 74 %

Regelmäßige HSE-Audits sind für die lokalen Organisationen ebenfalls essenziell, da sie das HSE-Managementsystem in verschiedenen Abständen auf den Prüfstand stellen. Darüber hinaus sind sie unerlässlich, um sicherzustellen, dass alle Elemente des HSE-Systems vor Ort beachtet werden. Interne Audits werden regelmäßig – mindestens vierteljährlich – von einer sachkundigen Person durchgeführt.