Umwelt
 
Zertifiziertes Umweltmanagement
Linde MH hat es sich im Rahmen seines HSE-Managements zum Ziel gesetzt, seine Umweltauswirkungen auf ein Minimum zu reduzieren. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf der verantwortungsvollen Nutzung von Ressourcen und der konsequenten Reduzierung der Umweltbelastung vor Ort. Um dies zu erreichen, kommt ein indikatorenbasierter Ansatz zum Einsatz, der sich auf die Bereiche Energie- und Treibhausgasemissionen, Wasser und Abfall konzentriert.
Mit der integrierten Management-Richtlinie „Qualität – Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz – Umwelt – Energie“ verpflichtet das Unternehmen die Geschäftsführung und alle Führungskräfte, auf umweltschonende und energieeffiziente Prozesse und Produktionsverfahren zu setzen. Zudem sollen Abfälle so weit wie möglich vermieden und natürliche Ressourcen wie Wasser, Boden und Rohstoffe sparsam und verantwortungsvoll genutzt werden. Darüber hinaus wird die Vermeidung beziehungsweise Verminderung von Emissionen in Luft, Wasser und Boden sowie die aktive Beteiligung an der Reduzierung von Treibhausgasemissionen durch die Geschäftstätigkeit gefordert und gefördert.
Zusätzlich zum konzernweiten HSE-Standard der KION Group entwickeln einige Standorte von Linde MH spezifische Strategien, um die lokalen Bedingungen zu berücksichtigen. Zur Unterstützung dieser Bemühungen wurde für jede Landesgesellschaft ein HSE-Verantwortlicher ernannt.
Ein wesentliches Nachhaltigkeitsziel im Rahmen der Unternehmensstrategie ist es, alle Standorte bis 2024 nach ISO 14001 (Umweltmanagement) zertifizieren zu lassen. Regelmäßige Audits machen die Leistung transparent und schaffen die Voraussetzungen, um auch in Bezug auf die Nachhaltigkeitsleistung immer besser zu werden.
| 2024 | 2023 | 2022 | 
|---|---|---|
| 99 % | 94 % | 85 % | 
Energie
Seit 2020 beziehen alle Werke von Linde MH in Deutschland ausschließlich Strom aus erneuerbaren Quellen. Die Umstellung auf Ökostrom hat nicht nur positive Auswirkungen auf die Umwelt, sondern führte auch zu erheblichen Kosteneinsparungen. In dieser Hinsicht gehen die Standorte in Deutschland und Tschechien beispielhaft voran und demonstrieren, wie die Nutzung von erneuerbaren Energien sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich sinnvoll sein kann.
Die deutschen Produktionsstandorte sowie weitere Linde MH Standorte im In- und Ausland sind nach ISO 50001 (Energiemanagement) zertifiziert und werden regelmäßig im Rahmen des aktuellen Zertifizierungszyklus überprüft.
Die Zertifizierung unterstützt eine kontinuierliche Verbesserung der Energieeffizienz. So werden heute zum Beispiel im Lagertechnikwerk in Châtellerault die Betriebszeiten der Beleuchtung und Heizung dank der Gebäudetechnik in Abhängigkeit von der Außentemperatur oder der Sonneneinstrahlung gesteuert, was zu deutlichen Energieeinsparungen beiträgt. Das Team in Châtellerault leitete schon 2013 den Zertifizierungsprozess nach ISO 50001 ein, der 2015 abgeschlossen wurde. Damit ist das Werk Vorreiter innerhalb der KION Group.
Bei neuen Vertriebs- und Servicestandorten von Linde MH tragen entsprechende technische Standards für Bau- und Haustechnik dazu bei, Energie zu sparen. Dazu zählen – zum Beispiel bei Willenbrock Fördertechnik in Burgwedel – energieeffiziente Fassaden und alternative Heizsysteme, wie Luftwärmepumpen, sowie LED-Beleuchtung mit Tageslichtsteuerung, begrünte Dächer, insektenfreundliche Anlagen und Vorbereitungen zur Realisierung von Photovoltaikanlagen.
Im Unternehmen gibt es zahlreiche weitere Beispiele für Energieeinsparungen durch Prozessoptimierungen:
- Dank einer genauen Prozessanalyse konnten in der Pulverlackieranlage im größten Werk von Linde MH in Aschaffenburg erhebliche Energieeinsparungen erzielt werden. Dort sorgten insgesamt 20 Ventilatoren und vier Kühltürme für die Mastkühlung der Anlage. Bei der Prozessanalyse zeigte sich, dass so viele Ressourcen gar nicht nötig waren und damit der Energieverbrauch zu hoch war. Durch die Optimierung der Kühlzonen konnten ein Kühlturm und vier Ventilatoren abgeschaltet werden. Dies führte zu einer Energieeinsparung von circa 25 Prozent für diesen Prozess.
- Eigene erneuerbare Energieerzeugung bei Linde MH Ibérica Spanien: Die Installation von 252 Solarmodulen auf dem Dach in Verbindung mit zwei Wechselrichtern mit Fernsteuerung und Überwachung führte zu Einsparungen von 380.000 Euro und circa 10,5 Tonnen CO2e jährlich.
- Die Umstellung des Stroms vom Strommix auf 100 Prozent erneuerbare Energieträger bei Jetschke Industrie in Deutschland sparte jährlich 1.100 Euro und 19 Tonnen CO2e ein.
- Reduzierung von Druckluft-Leckagen zur Senkung des Energieverbrauchs: Leckagen führen zu höherem Energieverbrauch und höheren Kosten, was aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen vermieden werden sollte. Ein einziges Leck von einem Millimeter kostet rund 500 Euro pro Jahr durch verschwendete Energie. Deshalb sucht das Team bei Linde MH Aschaffenburg akribisch nach Leckagen im Druckluftnetz und beseitigt sie, zum Beispiel durch den Austausch von Wartungseinheiten, Werkzeugen, Absperrventilen und Entlüftungen oder durch den Austausch von porösen Druckluftschläuchen.
| 2024 | 2023 | 2022 | |
|---|---|---|---|
| Gesamtverbrauch an Energie, direkt + indirekt | 1.109.815 | 1.107.453 | 1.079.340 | 
| Direkt verbrauchte Energie | 830.746 | 826.270 | 812.178 | 
| Diesel, nicht erneuerbar | 357.552 | 358.726 | 332.040 | 
| Benzin, nicht erneuerbar | 33.870 | 28.874 | 27.011 | 
| Ethanol, nicht erneuerbar | 34 | 34 | 20 | 
| Heizöl, nicht erneuerbar | 17.307 | 2.299 | 6.371 | 
| Steinkohle, nicht erneuerbar | 91 | 92 | 83 | 
| Kokskohle, nicht erneuerbar | 153.045 | 162.344 | 141.279 | 
| Erdgas, nicht erneuerbar | 249.698 | 249.476 | 280.223 | 
| Komprimiertes Erdgas, nicht erneuerbar | 2.223 | 5.811 | 7.124 | 
| LNG, nicht erneuerbar | 37 | 36 | 18 | 
| LPG, nicht erneuerbar | 10.741 | 13.850 | 14.074 | 
| Andere direkt verbrauchte Energie, nicht erneuerbar | 0 | 20 | 0 | 
| Bioethanol | 560 | 400 | 0 | 
| Holzschnitzel, erneuerbar | 4.006 | – | 3.455 | 
| Wasserstoff, erneuerbar | 8 | 3 | 0 | 
| Solarelektr. selbst erzeugt, erneuerbar | 1.575 | 1.042 | 477 | 
| Indirekt verbrauchte Energie | 279.069 | 281.183 | 267.162 | 
| Strom | 267.572 | 272.388 | 258.485 | 
| Wärme | 11.497 | 8.795 | 8.677 | 
Wasser
Linde MH und seine Produktionsstätten liegen in Regionen mit ausreichenden Wasservorräten und guter örtlicher Infrastruktur. Selbstverständlich stellt das Unternehmen sicher, dass alle Anlagen auf den Geländen den geltenden Sicherheits- und Umweltvorschriften entsprechen und regelmäßig auf ihre Funktionsfähigkeit hin überprüft werden.
In den Werken wurden Maßnahmen ergriffen, um den Wasserverbrauch zu reduzieren, wie zum Beispiel die Anweisung, Firmenfahrzeuge nur bei Bedarf zu waschen. Bei Gebäudeumbauten, Anlagenerneuerungen oder Neuanlagen werden bestehende Anlagen auf den neuesten Stand gebracht:
- Seit 2019 ist die Pulverlackieranlage im Werk Aschaffenburg auf dem neuesten Stand der Technik. Der Prozess ist voll automatisiert und dank der eingesetzten Technologien können Umweltverschmutzung, Wasseraufbereitung und Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen (VOC) vollständig vermieden werden. Allein die Lösemittelemissionen sind um fast 25 Tonnen pro Jahr gesunken.
- Am Produktionsstandort Weilbach wurde eine spezielle Kehrmaschine in Betrieb genommen, die die Außenbereiche täglich reinigt. Die Maschine verfügt über wirkungsvolle Filter, sodass die Staubemissionen durch den Kehrprozess signifikant gesenkt werden konnten. Außerdem benötigt die superleise Maschine nur 40 Prozent der Wassermenge des davor eingesetzten Geräts und hat eine höhere Energieeffizienz.
- Am gleichen Standort kommen zur Verringerung des Wasserverbrauchs auch geschlossene Kühlkreisläufe bei der Sandaufbereitung und im Kupolofen zum Einsatz. Bei diesen Systemen liegt das Hauptaugenmerk der Kühlwasseraufbereitung auf der Verhinderung von Korrosion mithilfe von Enthärtung beziehungsweise Entsalzung und Chemikaliendosierung. Das heißt, nur wenn der Salzgehalt einen bestimmten Wert erreicht, wird Wasser abgestoßen.
- Willenbrock Fördertechnik setzt beim Wassersparen auf eine Zisterne zur Regenwassersammlung. Mit einem Volumen von 20.000 Litern kann diese bei Regen eine große Menge an Wasser auffangen, das dann für die Toilettenspülungen im Gebäude und die Bewässerung der Grünflächen im Außenbereich genutzt wird.
- Am Standort in Barcelona wurde eine Waschanlage mit Wasseraufbereitung installiert, um Wasser wiederzuverwenden und den Wasserverbrauch auf ein Minimum zu reduzieren.
Die Geschäftstätigkeit von Linde MH beeinträchtigt die Wasserqualität nur in sehr geringem Umfang, sodass bis auf den Einsatz von Leichtflüssigkeitswasserabscheidern keine weitere Vorbehandlung der Abwässer vor der Entsorgung notwendig ist. Ungeachtet dessen lässt Linde MH seine Abwässer regelmäßig durch externe Analysen überwachen, die wiederum durch ein internes Berichtswesen – das die Mengen und Aufbereitungsmethoden erfasst – kontrolliert werden. Die Wasserentnahmen und Abwässer werden regelmäßig durch beispielsweise monatliche Probenahmen und Analysen überwacht.
Kennzahlen zu Wasserentnahme und Abwasser finden sich in der Tabelle.
| 2024 | 2023 | 2022 | |
|---|---|---|---|
| Gesamtmenge der Wasserentnahme | 140.895 | 146.211 | 140.942 | 
| Grundwasser | 9.742 | 11.206 | 9.575 | 
| Städtische Wasserversorgung | 130.807 | 135.005 | 131.367 | 
| Wasserentnahme aus anderen Quellen | 3461 | – | – | 
[1] Oberflächenwasser
Klimaschutz
Die weltweiten Anstrengungen zur Begrenzung der Erderwärmung und die damit einhergehenden Herausforderungen verlangen auch von Linde MH und seinen Partnern aktive und zukunftsgerichtete Klimaschutzmaßnahmen. Die KION Group arbeitet über ihre eigenen direkten Aktivitäten hinaus bei verschiedenen Themen wie Energieverbrauch, Ressourceneffizienz, Senkung von THG-Emissionen (Treibhausgase) und Anpassungsmaßnahmen eng mit ihren Kunden, Lieferanten und Geschäftspartnern zusammen.
Basis des Klima- und Energiemanagements der KION Group ist das Übereinkommen der Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Paris von 2015 (Übereinkommen von Paris). Nach ersten Klimazielen im Jahr 2018 und einer umfassenden Strategieüberarbeitung ab 2021 hat sich die KION Group 2023 öffentlich verpflichtet, bis spätestens 2050 Netto-Null-Treibhausgasemissionen in ihrer gesamten Wertschöpfungskette zu erreichen. Die Science Based Targets initiative (SBTi) hat die kurzfristigen Klimaziele und das Netto-Null-Ziel der KION Group im Jahr 2024 offiziell anerkannt (siehe Tabelle „Konzernweite Ziele“ auf Seite 7).
Die Strategie berücksichtigt Kohlenstoffdioxid (CO2), das den größten Anteil hat, aber auch andere Treibhausgase wie Methan, Stickstoffoxid, Fluorkohlenwasserstoffe, Schwefelhexafluorid und Stickstofftrifluorid, soweit möglich und relevant. Mit diesen Zielen stellt sich der Konzern darüber hinaus auf neue Regularien wie den Europäischen Green Deal und die EU-Taxonomie ein.
Die KION Group steuert ihre THG-Emissionen und ihren Energieeinsatz, einschließlich der Nutzung erneuerbarer Energien, effektiv und effizient mit einem umfassenden Klimamanagementsystem. Dieses System deckt die eigene Betriebstätigkeit sowie andere Teile der Wertschöpfungskette von der Produktion bis zur Nutzung und Wiederverwendung am Ende des aktuellen Produktlebenszyklus ab. Die international anerkannten Regeln des Greenhouse Gas Protocol dienen dabei als Grundlage für die Ermittlung und Darstellung der Daten zu den THG-Emissionen.
Die KION Group arbeitet an einem umfassenden Übergangsplan für den Klimaschutz, der voraussichtlich im Jahr 2025 fertiggestellt wird. Dieser Plan wird auf bestehenden Machbarkeitsstudien aufbauen und die Grundlage für zukünftige Klimaschutzmaßnahmen bilden.
| 2024 | 2023 | 2022 | |
|---|---|---|---|
| Scope 1, marktbasiert | 59.591.215 | 59.648.143 | 57.728.410 | 
| Scope 2, marktbasiert | 3.189.102 | 5.438.293 | 5.557.200 | 
| Scope 3.31, standortbasiert | 17.426.550 | 16.392.208 | 15.626.026 | 
| Gesamtemissionen | 80.206.868 | 81.478.644 | 78.911.636 | 
[1] Indirekte (vorgelagerte) brennstoff- und energiebezogene Treibhausgasemissionen
CO2-Kompensation über Zertifikate
Neben eigenen Emissionsreduzierungen ist der Ausgleich von unvermeidlichen Emissionen über Klimaschutzzertifikate eine Hilfe, um dem Klimawandel wirkungsvoll entgegenzuwirken. So liefert die Linde Material Handling (Schweiz) AG seit Juli 2022 Geräte CO2-neutral an Kunden im Inland aus und ist damit eines der ersten Intralogistikunternehmen, das mit klimafreundlichen Transporten unterwegs ist. Beim Kauf von Emissionszertifikaten und bei der Unterstützung ausgewählter Klimaschutzprojekte arbeitet das Unternehmen mit Swiss Climate zusammen.
Die Linde Material Handling (Schweiz) AG konnte in diesem Zusammenhang nachgewiesen 32,4 Tonnen CO2 über ein Klimaschutzprojekt kompensieren. Bei dem unterstützten Projekt wird erneuerbare Energie aus Sägemehl gewonnen, das durch die Produktion von Rohmaterial für die Papierherstellung entsteht. Das Holzmehl wird als Biomasse für die Erzeugung von Wasserdampf wiederverwendet, der wiederum die Energiequelle für die Produktion von Rohmaterial ist. Mit diesem regenerativen System können folglich fossile Energiequellen als Wärmequelle abgelöst werden. Das Biomasseprojekt ist eines der einzigen Klimaschutzprojekte in Europa, das mit dem „Gold-Standard“ von Swiss Climate ausgezeichnet wurde.
Alle deutschen Gesellschaften des Konzerns bieten ihren Beschäftigten zudem die Möglichkeit, Bruttoentgelt zum Zweck des Fahrrad-Leasings umzuwandeln. Das Dienstrad können die Mitarbeitenden auch privat nutzen. Damit kommt Linde MH dem Wunsch vieler Kolleginnen und Kollegen nach und fördert zugleich eine nachhaltige Mobilität. Außerdem gilt mittlerweile bei Linde MH Nordic Markets (Dänemark, Schweden, Norwegen) eine Dienstwagenregelung, nach der nur noch Hybrid- und reine Elektroautos zugelassen sind.
Weitere überwachte Emissionen
Die Gebäude von Linde MH befinden sich in der Regel in Industriegebieten, in denen keine Anwohner leben. Laufende Kontrollen und Messungen haben ergeben, dass Lärmschutzwände nicht notwendig sind. Demgegenüber verfügt das Unternehmen über interne Lärmschutzmaßnahmen, zum Beispiel Einhausung der jeweiligen Arbeitsplätze, Rollläden in Werkstätten oder persönliche Schutzausrüstung.
In mehreren Betrieben verfügt Linde MH über Anlagen zur Abluftreinigung – beispielsweise Abgase, Lacke, Schweißrauch – und über Entstaubungsanlagen in Lkw. Insbesondere in den Gießereien sind hochwirksame Filtersysteme installiert, um den Eintrag von Feinstaub in die Atmosphäre und Umgebung zu minimieren. Dort, wo durch die Lackier- und Heizanlagen Emissionen entstehen, setzt Linde MH hocheffektive Verbrennungsprozesse ein, die Schadstoffe in den abgegebenen Gasen minimieren und die dabei entstehende Wärme in die Gebäude oder Herstellungsprozesse zurückführen.
| 2024 | 2023 | 2022 | |
|---|---|---|---|
| Gesamtmenge sonstiger signifikanter Luftemissionen | 95.475 | 134.012 | 119.406 | 
| Kohlenmonoxid (Luftemissionen, CO) | 19.571 | 18.347 | 11.034 | 
| NOx | 20.286 | 18.318 | 18.097 | 
| SOx | 5.0951 | 34.009 | 34.068 | 
| Flüchtige organische Verbindungen (VOC) | 40.749 | 41.425 | 36.836 | 
| Feinstaub (PM) | 3.505 | 3.492 | 3.389 | 
| Sonstige Emissionen in die Luft | 6.269 | 18.421 | 15.982 | 
[1] SOx-Werte basieren seit 2024 auf einer neuen Messmethode
Ressourceneffizienz
In fast allen Sales- und Service-Einheiten hat Linde MH ressourcensparende Maßnahmen eingeführt, wie beispielsweise Möglichkeiten der Stapleraufbereitung, Rücknahmesysteme für Batterien und Partnerschaften für die Recycling-Rücknahme von Reifen. Der Prozess der Aufarbeitung verlängert die Lebensdauer der Stapler und verbessert die Materialeffizienz und die Umweltbilanz, zum Beispiel die Kohlenstoffbilanz, den Energieaufwand und die VOC-Emissionen. Der Gesamtbedarf an Energie und Rohstoffen, aber auch die Abfallmenge werden damit erheblich reduziert.
Ein weiteres Beispiel für eine effizientere Nutzung von Ressourcen ist die gemischte Produktionslinie in Aschaffenburg, in der mehrere verschiedene Fahrzeugmodelle auf demselben Fließband montiert werden. Neben den ökonomischen Vorteilen ist diese Produktionsweise auch aus ökologischer Sicht ein großer Gewinn: Die verringerte Produktionsfläche senkt den Bedarf an Rohstoffen und Energie für den Bau, den Betrieb und die Instandhaltung der Infrastruktur. Die auf der gemischten Modellreihe gebauten Stapler haben zudem den Automatisierungsgrad der Produktion erhöht, zum Beispiel durch Roboterschweißen. Dies hat nicht nur ökologische Vorteile, wie beispielsweise die Verringerung von Stromspitzen, sondern auch gesundheitliche Vorteile, da die Mitarbeitenden in vielen Bereichen nicht mehr direkt den Gefahren des Schweißprozesses, wie Hitze und Rauch, ausgesetzt sind.
Auch am Standort Weilbach ist der möglichst sparsame Einsatz von Ressourcen etabliert: Seit 1975 werden hier Teile gegossen, die für alle Gabelstapler unverzichtbar sind. Das Team in der Gießerei stellt Gegengewichte her, die komplett aus geschmolzenem Schrott aus ganz Europa bestehen und in Aschaffenburg montiert werden. Je nach Produktlinie kann ein Gegengewicht zwischen 700 und 3.300 Kilogramm wiegen.
Das Ersetzen von kritischen oder gefährlichen Stoffen durch weniger kritische ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des bewussten Umgangs mit Ressourcen. Dies gilt sowohl für Rohstoffe als auch für Betriebsstoffe, die für die Produktion benötigt werden und nicht Teil des Endprodukts sind. So wurde beispielsweise in den vergangenen Jahren das gefährliche Methylenchlorid, das üblicherweise zur Reinigung von Farbspritzpistolen verwendet wurde, durch einen weniger gefährlichen Stoff ersetzt. Auch für die Spülung von Lackieranlagen wird inzwischen ein weniger gefährliches Produkt eingesetzt.
Ein sparsamer Umgang mit Ressourcen erfordert auch eine sorgfältige Entsorgung von Abfällen. Bei Linde Pohony in der Tschechischen Republik sind zum Beispiel Abfallpressen im Einsatz, die für Kunststoff- und Papierabfälle geeignet sind. Sie reduzieren den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen, da weniger Abfälle entsorgt werden müssen. Zudem sind sie abgedeckt, um eine Verschmutzung des Regenwassers zu verhindern.
In Frankreich wiederum entsorgt Fenwick-Linde seit Februar 2023 keine Industrieabfälle mehr auf Deponien und arbeitet mit dem Müllheizkraftwerk in Limoges zusammen, um seine Abfälle komplett zu recyceln. Das Material wird in einer Feuerungsanlage verwertet, die dabei entstehende Wärme über eine Turbine in Strom umgewandelt und in das Netz eingespeist.
Im Headquarter in Aschaffenburg und in unserem Produktionswerk in Nilkheim wird der Abfall auch in einem individuellen Bereich reduziert: Mit RECUP beziehungsweise REBOWL mit mehr als 13.900 Mitnahme- und Rückgabestellen vermeidet das Unternehmen 30 Kilogramm Abfall pro Tag und spart 30.000 Euro pro Jahr.
| 2024 | 2023 | 2022 | |
|---|---|---|---|
| Gefährlicher Abfall zur Beseitigung | 2.503 | 1.668 | 1.996 | 
| Verbrannt | 423 | 675 | 961 | 
| Deponiert | 599 | 511 | 543 | 
| Andere Beseitigungsmethoden | 1.4821 | 482 | 492 | 
| Ungefährlicher Abfall zur Beseitigung | 2.379 | 3.150 | 2.018 | 
| Verbrannt | 1.492 | 1.817 | 360 | 
| Deponiert | 428 | 802 | 1.048 | 
| Andere Beseitigungsmethoden | 459 | 530 | 611 | 
| 2024 | 2023 | 2022 | |
|---|---|---|---|
| Gefährlicher Abfall zur Verwertung | 6.603 | 5.534 | 5.365 | 
| Recycelt | 4.872 | 4.550 | 4.519 | 
| Vorbereitet zur Wiederverwendung | 922 | 646 | 521 | 
| Andere Verwertungsmethoden | 809 | 338 | 325 | 
| Ungefährlicher Abfall zur Verwertung | 30.700 | 28.177 | 54.2851 | 
| Recycelt | 16.641 | 24.326 | 50.123 | 
| Vorbereitet zur Wiederverwendung | 2.940 | 3.532 | 3.810 | 
| Andere Verwertungsmethoden | 11.1192 | 319 | 353 | 
| 2024 | 2023 | 2022 | |
|---|---|---|---|
| Gefährlicher Abfall | 9.106 | 7.202 | 7.361 | 
| Ungefährlicher Abfall | 33.079 | 31.327 | 56.303 | 
| Gesamtabfall zur Beseitigung | 4.882 | 4.817 | 4.014 | 
| Gesamtabfall zur Verwertung | 37.303 | 33.711 | 59.6491 | 
[1] Erhöhte Abfallmengen aufgrund eines technischen Defekts und baubedingter Entsorgungen
[2] Geänderte Datenerfassung gemäß Entsorgerberichten
Gemeinsame Bemühungen
Im Rahmen der obligatorischen jährlichen HSE-Schulung (Health, Safety and Environment/Gesundheit, Sicherheit und Umwelt) werden auch Themen im Zusammenhang mit dem Umwelt-, Klima- und Energiemanagement des Unternehmens behandelt, wie zum Beispiel Energie- und Wasserverbrauch, Abfalltrennung sowie Klimarisiken.
| 2024 | 2023 | 2022 | 
|---|---|---|
| 95 % | 98 % | 93 % | 
Den Erfolg der Sensibilisierung der Beschäftigten für Umweltfragen belegen zahlreiche unterschiedliche Umweltschutzaktionen im Unternehmen:
- In der Schweiz kommt jedes Jahr zu Ostern der „Recycling Bunny“ mit Ideen, Tipps oder Anregungen rund um die Themen Nachhaltigkeit und Gesundheit zu den Mitarbeitenden. Je mehr wiederverwertet wird, desto weniger muss neu produziert werden. Das verhindert einerseits Unmengen an Emissionen und spart andererseits eine Vielzahl an natürlichen Ressourcen.
- Speziell zum Schutz von Bienen und Insekten wurde bei Willenbrock Fördertechnik ein sogenanntes „Grünes Dach“ eingerichtet: Das Dach eines Bürogebäudes mit einer Fläche von 1.087 m2 wurde mit Gras, Sträuchern und Blüten bepflanzt, um Bienen und anderen Insekten eine Nahrungsquelle zu bieten. Solche „Grünen Dächer“ fördern nicht nur die lokale Artenvielfalt, sondern verbessern auch die Luftqualität, senken die Umgebungstemperatur und speichern Regenwasser. In Zukunft soll auf dem Hallendach mit einer Gesamtfläche von 9.304 m² eine wirtschaftlich sinnvolle Anzahl an PV-Anlagen installiert werden, um erneuerbare Energie zu produzieren und die Abhängigkeit des Unternehmens von fossilen Brennstoffen zu reduzieren.
- In den Gebäuden der Niederlassungen von Fenwick-Linde in Frankreich wurden Informationen zur möglichen Senkung des Energieverbrauchs ausgehängt, was schon 2022 zu Einsparungen von rund 5.100 Euro und einer Reduzierung von zehn Tonnen CO2e führte.
Ideenmanagement bei Linde MH
Das Ideenmanagement ist bereits seit Jahren eine feste Institution bei Linde MH und unterstützt durch die Vorschläge aller Mitarbeitenden die stetige Weiterentwicklung des Unternehmens. Qualität, Produktivität und Arbeitszufriedenheit werden somit auf Basis der Kenntnisse und Erfahrungen der gesamten Belegschaft verbessert. Ungenutzte Potenziale sollen aktiviert und in den Prozess der kontinuierlichen Verbesserung des gesamten Produkt- und Dienstleistungsportfolios einfließen. Das umfasst auch Produktions- und Arbeitsabläufe sowie Arbeitsbedingungen einschließlich des Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzes. Verbesserungsideen werden durch einen Gutachter des betreffenden Fachbereichs mithilfe festgelegter Bewertungskriterien beurteilt und anhand einer sich daraus ergebenden Punktebewertung honoriert.
Im Rahmen der ökologischen Nachhaltigkeitskampagnen des Ideenmanagements reichen die Mitarbeitenden ihre Ideen ein, wie Linde MH nachhaltiger werden kann. Fragestellungen sind beispielsweise: „Wie können wir unseren Energieverbrauch reduzieren, Rohstoffe und Bauteile einsparen oder sie in einer Kreislaufwirtschaft besser wiederverwenden?“ oder „Wie können wir unsere Lieferketten und Transportwege ökologisch optimieren und Abfälle reduzieren oder besser recyceln?“ Eine Jury bewertet jeweils die zehn besten Vorschläge und prämiert die drei Ideen mit dem höchsten ökologischen Effekt. Zahlreiche Ideen, die direkt von Mitarbeitenden stammen, wurden bei Linde MH bereits umgesetzt.
Ein Beispiel ist die Nutzung von Mehrwegverpackungen auf kurzen Transportwegen: Bisher erreichten Produkte aus dem Lager das Werk in Aschaffenburg in einheitlich großen Kartons mit Füllmaterial. Inzwischen kommen für diese Lieferungen unterschiedlich große Mehrwegkisten zum Einsatz.
Ebenso positiv hat sich die Idee eines Mitarbeitenden ausgewirkt, in der Qualitätssicherung von Einwegaerosoldosen auf mehrfach befüllbare und damit wiederverwendbare Dosen umzustellen. Im Werk in Aschaffenburg wurden jährlich etwa 3.000 bis 4.000 dieser Dosen verbraucht. Die Umstellung reduzierte die Abfallmenge und die Freisetzung von Treibgasen wie CO2 und Propan, ohne dass es zu negativen Auswirkungen auf die Qualität kam. Die Aerosole werden jetzt in großen Kanistern geliefert und in die Mehrwegdosen umgefüllt, die darüber hinaus durch mit Ökostrom erzeugter Druckluft betrieben werden. Diese saubere Energiequelle verbessert die Nachhaltigkeit der Prozesse insgesamt und verringert die Abhängigkeit von konventionellen fossilen Brennstoffen. Nach einer erfolgreichen Erprobungsphase im Werk in Aschaffenburg werden die Mehrwegdosen auch im Werk in Stribro eingesetzt. Im Werk in Kolbaskowo und bei Willenbrock Fördertechnik werden Einsatzmöglichkeiten aktuell geprüft.
Weiterhin wurde basierend auf einer Idee aus der Kampagne eine sensorgestützte Analyse des Druckluftnetzes durchgeführt. Somit konnten dessen Steuerung optimiert und jährlich 300 MWh an Energie eingespart werden. Weitere Maßnahmen, wie beispielsweise eine KI-gestützte Druckluft-Leckagedetektion, werden derzeit bearbeitet. Parallel dazu identifiziert Linde MH weitere Werke, in denen Potenziale zur Optimierung der Druckluftnetzeffizienz erkennbar sind.
Mit diesen Maßnahmen hat Linde MH seinen ökologischen Fußabdruck verringert und sein Engagement für einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen unterstrichen. Die Erfolge dieser Initiativen sind eine Motivation, ähnliche nachhaltige Praktiken in allen Werken einzuführen und somit einen bedeutenden Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft für das Unternehmen zu leisten.
Flotten- und Transportmanagement
Im Hinblick auf den Wechsel zu umweltschonenderen Antrieben verfolgt das Flotten- und Transportmanagement die Strategie, eigene Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor durch Elektrofahrzeuge zu ersetzen. So ersetzte Jetschke Industriefahrzeuge – eine Tochtergesellschaft von Linde MH – in Deutschland bereits zwei Dieseltransporter durch zwei E-Transporter und tauschte zwei Dieselfahrzeuge gegen reine E-Fahrzeuge sowie acht Dieselfahrzeuge gegen Plug-in-Benzin-Hybridfahrzeuge aus.
In allen Niederlassungen von Fenwick-Linde in Frankreich wurde zudem das Gebietsmanagement der Servicetechniker neu aufgestellt, um den Fuhrpark und die Fahrten zu optimieren. Ebenfalls in Frankreich wurde bei Loire Océan Manutation die Routenplanung optimiert, indem die Sektoren der Kundendiensttechniker durch die Bildung von Zweiergruppen nach Kunden und geografischen Gebieten besser verteilt wurden.
Durch den Einsatz der neuen Software Area Reform konnte zudem der Kraftstoffverbrauch bei Linde Magyarország Anyagmozgatási (Ungarn) gesenkt werden, indem die Fahrstrecken und damit die Emissionen der Servicewagen optimiert wurden.
Bei Willenbrock Fördertechnik wurden 14 neue E-Ladestationen – acht in Bremen und sechs in Großburgwedel – eingerichtet, um die E-Mobilität der Beschäftigten zu fördern. Die Dienstwagenflotte der Gesellschaft besteht derzeit aus 26 Hybrid- und zwei E-Fahrzeugen.