Umwelt

Zertifiziertes Umweltmanagement

Linde MH hat sich im Rahmen seines HSE-Managements zum Ziel gesetzt, seine Umweltauswirkungen auf ein Minimum zu reduzieren. Dabei wird ein besonderer Fokus auf die verantwortungsvolle Nutzung von Ressourcen und die konsequente Reduzierung der Umweltbelastung vor Ort gelegt. Um dies zu erreichen, wird ein indikatorenbasierter Ansatz angewendet, der sich auf die Bereiche Energie- und Treibhausgasemissionen, Wasser und Abfall konzentriert.

Mit der integrierten Management-Richtlinie „Qualität – Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz – Umwelt – Energie“ verpflichtet das Unternehmen die Geschäftsführung und alle Führungskräfte, auf umweltschonende und energieeffiziente Prozesse und Produktionsverfahren zu setzen. Zudem sollen Abfälle so weit wie möglich vermieden und natürliche Ressourcen wie Wasser, Boden und Rohstoffe sparsam und verantwortungsvoll genutzt werden. Darüber hinaus wird die Vermeidung beziehungsweise Verminderung von Emissionen in Luft, Wasser und Boden sowie die aktive Beteiligung an der Reduzierung von Treibhausgasemissionen durch die Geschäftstätigkeit gefordert und gefördert.

Zusätzlich zum konzernweiten HSE-Standard von KION entwickeln einige Standorte von Linde MH spezifische Strategien, um die lokalen Bedingungen zu berücksichtigen. Zur Unterstützung dieser Bemühungen wurde für jede Landesgesellschaft ein HSE-Verantwortlicher ernannt.

Ein wesentliches Nachhaltigkeitsziel im Rahmen der Unternehmensstrategie ist es, alle Standorte bis 2024 nach ISO 14001 (Umweltmanagement) zertifizieren zu lassen. Regelmäßige Audits machen die Leistung transparent und schaffen die Voraussetzungen, um auch in Bezug auf die Nachhaltigkeitsleistung immer besser zu werden.

Standorte nach ISO 14001 zertifiziert:
2023 2022 2021
94 % 85 % 81 %

Energie

Seit 2020 beziehen alle Werke von Linde MH in Deutschland ausschließlich Strom aus erneuerbaren Quellen. Die Umstellung auf Ökostrom hat nicht nur positive Auswirkungen auf die Umwelt, sondern führte auch zu einer erheblichen Einsparung von Kosten. In dieser Hinsicht gehen die Standorte in Deutschland und Tschechien beispielhaft voran und demonstrieren, wie die Nutzung von erneuerbaren Energien sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich sinnvoll sein kann.

Die Produktionsstandorte mit dem höchsten Energieverbrauch von Linde MH sind mittlerweile nach ISO 50001 (Energiemanagement) zertifiziert und werden regelmäßig im Rahmen des aktuellen Zertifizierungszyklus überprüft. Dies ersetzt das alle vier Jahre vorgeschriebene Energieaudit.

Die Zertifizierung ermöglicht eine kontinuierliche Verbesserung der Energieeffizienz. So werden heute zum Beispiel im Lagertechnikwerk in Châtellerault die Betriebszeiten dank der Gebäudetechnik in Abhängigkeit von der Außentemperatur oder der Sonneneinstrahlung gesteuert, was zu deutlichen Energieeinsparungen beiträgt. Das Team in Châtellerault leitete schon 2013 den Zertifizierungsprozess ein, der 2015 abgeschlossen wurde. Damit ist das Werk Vorreiter innerhalb der KION Group.

Bei neuen Vertriebs- und Servicestandorten von Linde MH tragen entsprechende technische Standards für Bau- und Haustechnikdazu bei, Energie zu sparen. Dazu zählen – zum Beispiel bei Willenbrock Fördertechnik in Burgwedel – energieeffiziente Fassaden und alternative Heizsysteme, wie Luftwärmepumpen, sowie LED-Beleuchtung mit Tageslichtsteuerung, begrünte Dächer, insektenfreundliche Anlagen und Vorbereitungen zur Realisierung von Photovoltaikanlagen.

Im Unternehmen gibt es zahlreiche weitere Beispiele für Energieeinsparungen durch Prozessoptimierungen:

  • Dank einer genauen Prozessanalyse konnten in der Pulverlackieranlage im größten Werk von Linde MH in Aschaffenburg erhebliche Energieeinsparungen erzielt werden. Dort sorgten insgesamt 20 Ventilatoren und vier Kühltürme für die Mastkühlung der Lackieranlage. Bei der Prozessanalyse zeigte sich, dass so viel Ressourcen gar nicht nötig waren und damit der Energieverbrauch zu hoch war. Durch die Optimierung der Kühlzonen konnten ein Kühlturm und vier Ventilatoren abgeschaltet werden. Dies führte zu einer Energieeinsparung von circa 25 Prozent für diesen Prozess und zu einem reduzierten Stromverbrauch von rund 210.000 kWh pro Jahr.
  • LED-Beleuchtung statt Leuchtstoffröhren: Durch die Umstellung der Hallenbeleuchtung von Neonröhren auf LED-Beleuchtung in Aschaffenburg werden jährlich etwa 1.211 Tonnen CO2e eingespart.
  • Eigene erneuerbare Energieerzeugung bei LMH Ibérica Spanien: Die Installation von 252 Solarmodulen (je 440 Wp) auf dem Dach in Verbindung mit zwei Wechselrichtern mit Fernsteuerung und Überwachung führte zu Einsparungen von 380.000 Euro und circa 10,5 Tonnen CO2e jährlich.
  • Die Umstellung des Stroms vom Strommix auf 100 Prozent erneuerbare Energieträger bei Jetschke Industrie in Deutschland sparte jährlich 1.100 Euro und 19 Tonnen CO2e ein.
  • Reduzierung von Druckluft-Leckagen zur Senkung des Energieverbrauchs: Leckagen führen zu höherem Energieverbrauch und höheren Kosten, was aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen vermieden werden sollte. Ein einziges Leck von einem Millimeter kostet rund 500 Euro pro Jahr durch verschwendete Energie. Deshalb sucht das Team bei Linde MH Aschaffenburg akribisch nach Leckagen im Druckluftnetz und beseitigt sie – zum Beispiel durch den Austausch von Wartungseinheiten, Werkzeugen, Absperrventilen und Entlüftungen oder durch den Austausch von porösen Druckluftschläuchen. So konnten durch die Optimierung des Drucklufteinsatzes in Aschaffenburg jährlich bis zu rund 51 Tonnen CO2e eingespart werden.
Energieverbrauch (GJ):
2023 2022 2021
Gesamtverbrauch an Energie, direkt + indirekt 1.107.453 1.079.340 1.143.040
Direkt verbrauchte Energie 826.270 812.178 871.715
Diesel, nicht erneuerbar 358.726 332.040 345.620
Benzin, nicht erneuerbar 28.874 27.011 23.307
Ethanol, nicht erneuerbar 34 20 260
Heizöl, nicht erneuerbar 2.299 6.371 2.459
Steinkohle, nicht erneuerbar 92 83 65
Kokskohle, nicht erneuerbar 162.344 141.279 158.171
Erdgas, nicht erneuerbar 249.476 280.223 316.201
Komprimiertes Erdgas, nicht erneuerbar 5.811 7.124 7.889
LNG, nicht erneuerbar 36 18 0
LPG, nicht erneuerbar 13.850 14.074 12.775
Andere direkt verbrauchte Energie, nicht erneuerbar 20 0 0
Bioethanol 400 0 0
Holzschnitzel, erneuerbar 3.455 5.166
Wasserstoff, erneuerbar 3 0 0
Solarelektr. selbst erzeugt, erneuerbar 1.042 477 0
Indirekt verbrauchte Energie 281.183 267.162 271.325
Gekaufte Elektrizität 272.388 258.485 262.359
Gekaufte Heizung 8.795 8.677 8.966

Wasser

Linde MH und seine Produktionsstätten liegen in Regionen mit ausreichenden Wasservorräten und guter örtlicher Infrastruktur. Selbstverständlich stellt das Unternehmen sicher, dass alle Anlagen auf den Geländen den geltenden Sicherheits- und Umweltvorschriften entsprechen und regelmäßig auf ihre Funktionsfähigkeit hin überprüft werden.

In den Werken wurden Maßnahmen ergriffen, um den Wasserverbrauch zu reduzieren, wie zum Beispiel die Anweisung, Firmenfahrzeuge nur bei Bedarf zu waschen. Bei Gebäudeumbauten, Anlagenerneuerungen oder Neuanlagen werden bestehende Anlagen auf den neuesten Stand gebracht:

  • Seit 2019 ist die Pulverlackieranlage im Werk Aschaffenburg auf dem neuesten Stand der Technik. Der Prozess ist voll automatisiert und dank der eingesetzten Technologien können Umweltverschmutzung, Wasseraufbereitung und Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen (VOC) vollständig vermieden werden. Allein die Lösemittelemissionen sind um fast 25 Tonnen pro Jahr gesunken.
  • Am Produktionsstandort Weilbach wurde eine spezielle Kehrmaschine in Betrieb genommen, die die Außenbereiche täglich reinigt. Die Maschine verfügt über wirkungsvolle Filter, sodass die Staubemissionen durch den Kehrprozess signifikant gesenkt werden konnten. Außerdem benötigt die superleise Maschine nur 40 Prozent der Wassermenge des davor eingesetzten Geräts und hat eine höhere Energieeffizienz.
  • Am gleichen Standort kommen zur Verringerung des Wasserverbrauchs auch geschlossene Kühlkreisläufe bei der Sandaufbereitung und im Kupolofen zum Einsatz. Bei diesen Systemen liegt das Hauptaugenmerk der Kühlwasseraufbereitung auf der Verhinderung von Korrosion mithilfe von Enthärtung beziehungsweise Entsalzung und Chemikaliendosierung. Das heißt, nur wenn der Salzgehalt einen bestimmten Wert erreicht, wird Wasser abgestoßen.
  • Willenbrock Fördertechnik setzt beim Wassersparen auf eine Zisterne zur Regenwassersammlung. Mit einem Volumen von 20.000 Litern kann diese bei Regen eine große Menge an Wasser auffangen, das dann für die Toilettenspülungen im Gebäude und die Bewässerung der Grünflächen im Außenbereich genutzt wird.
  • Am Standort in Barcelona wurde eine Waschanlage mit Wasseraufbereitung installiert, um Wasser wiederzuverwenden und den Wasserverbrauch auf ein Minimum zu reduzieren.

Die Geschäftstätigkeit von Linde MH beeinträchtigt die Wasserqualität nur in sehr geringem Umfang, sodass bis auf den Einsatz von Leichtflüssigkeitswasserabscheidern keine weitere Vorbehandlung der Abwässer vor der Entsorgung notwendig ist. Ungeachtet dessen lässt Linde MH seine Abwässer regelmäßig durch externe Analysen überwachen, die wiederum durch ein internes Berichtswesen – das die Mengen und Aufbereitungsmethoden erfasst – kontrolliert werden. Die Wasserentnahmen und Abwässer werden regelmäßig durch beispielsweise monatliche Probenahmen und Analysen überwacht.

Kennzahlen zu Wasserentnahme und Abwasser finden sich in der Tabelle.

Wasserentnahme (m3):
2023 2022 2021
Gesamtmenge der Wasserentnahme 146.211 140.942 153.409
Grundwasser 11.206 9.575 9.046
Städtische Wasserversorgung 135.005 131.367 143.863
Wasserentnahme aus anderen Quellen 500

Klimaschutz

Die weltweiten Anstrengungen zur Begrenzung der Erderwärmung und die damit einhergehenden Herausforderungen verlangen auch von Linde MH und seinen Partnern aktive und zukunftsgerichtete Klimaschutzmaßnahmen. Die KION Group arbeitet über ihre eigenen direkten Aktivitäten hinaus bei verschiedenen Themen wie Energieverbrauch, Ressourceneffizienz, Senkung von THG-Emissionen (Treibhausgase) und Anpassungsmaßnahmen eng mit ihren Kunden, Lieferanten und Geschäftspartnern zusammen.

Basis des Klima- und Energiemanagements von KION ist das Übereinkommen der Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Paris von 2015 (Übereinkommen von Paris). 2017 und 2018 wurde über ein wissenschaftsbasiertes Klimaziel der Anspruch formuliert, die durch den Konzern verursachten energiebezogenen Emissionen (Scope 1, 2 und 3) bis zum Jahr 2027 um 30 Prozent gegenüber 2017 zu reduzieren. 2021 wurde die bestehende Klimastrategie dafür umfassend überarbeitet.

Als ein wesentliches Zwischenergebnis wurden neue strategische Zielsetzungen erarbeitet, die sich vollständig an den aktuellen Kriterien der Science Based Targets initiative (SBTi) orientieren. Neben einer Erweiterung des Geltungsbereichs der Klimaziele auf weitere Scope-3-Emissionen wird der Net-Zero-Standard für Unternehmen zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau im Einklang mit dem Übereinkommen von Paris zugrunde gelegt.

Demnach plant das Unternehmen eine klare Reduzierung der THG-Emissionen in der Wertschöpfungskette bis 2030 (kurzfristig, near-term) und das Verfolgen eines Pfads hin zu Net Zero bis spätestens 2050 (langfristig, long-term, Scope 1, 2 und 3). Die Strategie berücksichtigt Kohlenstoffdioxid (CO2), das den größten Anteil hat, aber auch andere Treibhausgase wie Methan, Stickstoffoxid, Fluorkohlenwasserstoffe, Schwefelhexafluorid und Stickstofftrifluorid, soweit möglich und relevant. Mit diesen Zielen stellt sich der Konzern darüber hinaus auf neue Regularien wie den Europäischen Green Deal und die EU-Taxonomie ein.

Die KION Group steuert ihre THG-Emissionen und ihren Energieeinsatz effektiv und effizient mit einem umfassenden Klimamanagementsystem. Dieses System deckt die eigene Betriebstätigkeit sowie andere Teile der Wertschöpfungskette von der Produktion bis zur Nutzung und Wiederverwendung am Ende des aktuellen Produktlebenszyklus ab. Die international anerkannten Regeln des Greenhouse Gas Protocol dienen dabei als Grundlage für die Ermittlung und Darstellung der Daten zu den THG-Emissionen.

Mit Blick auf Scope 1 und 2 werden die THG-Emissionen sowie der Energieverbrauch im Unternehmen durch die Verbesserung von Prozessen und die Nutzung energieeffizienterer Technologien weiter reduziert. Kontinuierliche Maßnahmen, die über die lokalen Energie- beziehungsweise Umweltmanagementsysteme auf den Weg gebracht werden, schließen sich an zentrale Initiativen an. Dazu gehören unter anderem:

  • Umstellung auf energieeffiziente Motoren
  • Nutzung der Abwärme in der Produktion
  • Optimierung von Heizungsanlagen und Gebäudeinfrastruktur
  • Einsatz von LED-Technik
  • Transportoptimierung in Vertrieb und Service
  • Umstellung der Fahrzeugflotte auf treibhausgasarme Antriebstechnologien
  • Verstärkter Bezug und eigene Produktion von Energie aus erneuerbaren Quellen

In Scope 3 werden relevante Kategorien auf Grundlage einer Wesentlichkeitsanalyse der THG-Emissionen berücksichtigt. Dabei wird die mit Abstand größte Kategorie – die Emissionen von Produkten in der Nutzungsphase – priorisiert. Neben der Produktgestaltung werden Kunden sensibilisiert, Lösungen unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten auszuwählen und diese zunehmend energieeffizient sowie mit erneuerbaren Energiequellen zu nutzen. Ebenso werden die Emissionen von eingekauften Gütern und Dienstleistungen, also material- und lieferantenspezifische THG-Emissionen, als zweitgrößte Emissionskategorie neben Scope 1 und 2 besonders berücksichtigt. Für die beiden wichtigen Kategorien von Scope 3 erfolgt eine schrittweise Integration von Erkenntnissen aus Lebenszyklusanalysen – von Material-, Lieferanten- und Kundendaten sowie Maßnahmen zur Einbindung der Partner in die Wertschöpfungskette (mehr dazu im KION Nachhaltigkeitsbericht 2023).

Treibhausgasemissionen (kg CO₂e):
2023 2022 2021
Scope 1, marktbasiert 59.648.143 57.728.410 61.558.646
Scope 2, marktbasiert 5.438.293 5.557.200 5.443.837
Scope 3.31, standortbasiert 16.392.208 15.626.026 16.173.164
Gesamtemissionen 81.478.644 78.911.636 83.175.647

[1] Indirekte (vorgelagerte) brennstoff- und energiebezogene Treibhausgas-Emissionen.

CO2-Kompensation über Zertifikate

Neben eigenen Emissionsreduzierungen ist der Ausgleich von unvermeidlichen Emissionen über Klimaschutzzertifikate eine Hilfe, um dem Klimawandel wirkungsvoll entgegenzuwirken. So liefert die Linde Material Handling (Schweiz) AG seit Juli 2022 Geräte CO2-neutral an Kunden im Inland aus und ist damit eines der ersten Intralogistikunternehmen, das mit klimafreundlichen Transporten unterwegs ist. Beim Kauf von Emissionszertifikaten und bei der Unterstützung ausgewählter Klimaschutzprojekte arbeitet das Unternehmen mit Swiss Climate zusammen.

Die Linde Material Handling (Schweiz) AG konnte in diesem Zusammenhang nachgewiesen 32,4 Tonnen CO2 über ein Klimaschutzprojekt kompensieren. Bei dem unterstützten Projekt wird erneuerbare Energie aus Sägemehl gewonnen, das durch die Produktion von Rohmaterial für die Papierherstellung entsteht. Das Holzmehl wird als Biomasse für die Erzeugung von Wasserdampf wiederverwendet, der wiederum die Energiequelle für die Produktion von Rohmaterial ist. Mit diesem regenerativen System können folglich fossile Energiequellen als Wärmequelle abgelöst werden. Das Biomasseprojekt ist eines der einzigen Klimaschutzprojekte in Europa, das mit dem „Gold-Standard“ von Swiss Climate ausgezeichnet wurde.

Alle deutschen Gesellschaften des Konzerns bieten ihren Beschäftigten zudem die Möglichkeit, Bruttoentgelt zum Zweck des Fahrrad-Leasings umzuwandeln. Das Dienstrad können die Mitarbeitenden auch privat nutzen. Damit kommt Linde MH dem Wunsch vieler Kolleginnen und Kollegen nach und fördert zugleich eine nachhaltige Mobilität. Außerdem wurde im Jahr 2022 bei Linde MH Nordic Markets (Dänemark, Schweden, Norwegen) eine neue Dienstwagenregelung eingeführt, nach der nur noch Hybrid- und reine Elektroautos zugelassen sind.

Weitere überwachte Emissionen

Die Gebäude von Linde MH befinden sich in der Regel in Industriegebieten, in denen keine Anwohner leben. Laufende Kontrollen und Messungen haben ergeben, dass Lärmschutzwände nicht notwendig sind. Demgegenüber verfügt das Unternehmen über interne Lärmschutzmaßnahmen, zum Beispiel Einhausung der jeweiligen Arbeitsplätze, Rollläden in Werkstätten oder persönliche Schutzausrüstung.

In mehreren Betrieben verfügt Linde MH über Anlagen zur Abluftreinigung – beispielsweise Abgase, Lacke, Schweißrauch – und über Entstaubungsanlagen in Lkw. Insbesondere in den Gießereien sind hochwirksame Filtersysteme installiert, um den Eintrag von Feinstaub in die Atmosphäre und Umgebung zu minimieren. Dort, wo durch die Lackier- und Heizanlagen Emissionen entstehen, setzt Linde MH hocheffektive Verbrennungsprozesse ein, die Schadstoffe in den abgegebenen Gasen minimieren und die dabei entstehende Wärme in die Gebäude oder Herstellungsprozesse zurückführen.

Weitere überwachte Emissionen in die Luft (kg):
2023 2022 2021
Gesamtmenge sonstiger signifikanter Luftemissionen 134.012 119.406 133.198
Kohlenmonoxid (Luftemissionen, CO) 18.347 11.034 10.300
Nox 18.318 18.097 27.641
Sox 34.009 34.068 29.861
Flüchtige organische Verbindungen (VOC) 41.425 36.836 41.699
Feinstaub (PM) 3.492 3.389 2.504
Sonstige Emissionen in die Luft 18.421 15.982 21.192

Ressourceneffizienz

In fast allen Sales-und-Service-Einheiten hat Linde MH ressourcensparende Maßnahmen eingeführt – beispielsweise Möglichkeiten der Stapleraufbereitung, Rücknahmesysteme für Batterien und Partnerschaften für die Recycling-Rücknahme von Reifen. Der Prozess der Aufarbeitung verlängert die Lebensdauer der Stapler und verbessert die Materialeffizienz und die Umweltbilanz, zum Beispiel die Kohlenstoffbilanz, den Energieaufwand und die VOC-Emissionen. Der Gesamtbedarf an Energie und Rohstoffen, aber auch die Abfallmenge werden damit erheblich reduziert.

Eine weitere Möglichkeit, Ressourcen effizienter zu nutzen, ist die gemischte Produktionslinie in Aschaffenburg, in der mehrere verschiedene Fahrzeugmodelle auf demselben Fließband montiert werden. Neben den ökonomischen Vorteilen ist diese Produktionsweise auch aus ökologischer Sicht ein großer Gewinn: Die verringerte Produktionsfläche senkt den Bedarf an Rohstoffen und Energie für Bau, Betrieb und Instandhaltung der Infrastruktur. Die auf der gemischten Modellreihe gebauten Stapler haben auch den Automatisierungsgrad der Produktion erhöht, zum Beispiel durch Roboterschweißen. Dies hat nicht nur ökologische Vorteile, wie beispielsweise die Verringerung von Stromspitzen, sondern auch gesundheitliche Vorteile, da die Mitarbeitenden in vielen Bereichen nicht mehr direkt den Gefahren des Schweißprozesses, wie Hitze und Rauch, ausgesetzt sind.

Auch am Standort Weilbach ist der möglichst sparsame Einsatz von Ressourcen etabliert: Seit 1975 werden hier Teile gegossen, die für alle Gabelstapler unverzichtbar sind. Das Team in der Gießerei stellt Gegengewichte her, die komplett aus geschmolzenem Schrott aus ganz Europa bestehen und in Aschaffenburg montiert werden. Je nach Produktlinie kann ein Gegengewicht zwischen 700 und 3.300 Kilogramm wiegen.

Das Ersetzen von kritischen oder gefährlichen Stoffen durch weniger kritische ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des bewussten Umgangs mit Ressourcen. Dies gilt sowohl für Rohstoffe als auch für Betriebsstoffe, die für die Produktion benötigt werden und nicht Teil des Endprodukts sind. So wurde beispielsweise in den vergangenen Jahren das gefährliche Methylenchlorid, das üblicherweise zur Reinigung von Farbspritzpistolen verwendet wurde, durch einen weniger gefährlichen Stoff ersetzt. Auch für die Spülung von Lackieranlagen wird inzwischen ein weniger gefährliches Produkt eingesetzt.

Ein sparsamer Umgang mit Ressourcen erfordert auch eine sorgfältige Entsorgung von Abfällen. Bei Linde Pohony in der Tschechischen Republik sind zum Beispiel Abfallpressen im Einsatz, die für Kunststoff- und Papierabfälle geeignet sind. Sie reduzieren den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen, da weniger Abfälle entsorgt werden müssen. Zudem sind sie abgedeckt, um eine Verschmutzung des Regenwassers zu verhindern.

In Frankreich wiederum entsorgt Fenwick-Linde seit Februar 2023 keine Industrieabfälle mehr auf Deponien und arbeitet mit dem Müllheizkraftwerk in Limoges zusammen, um seine Abfälle komplett zu recyceln. Das Material wird in einer Feuerungsanlage verwertet, die dabei entstehende Wärme über eine Turbine in Strom umgewandelt und in das Netz eingespeist.

Im Headquarter in Aschaffenburg und in unserem Produktionswerk in Nilkheim wird der Abfall beispielsweise auch in einem individuellen Bereich reduziert: RECUP beziehungsweise REBOWL mit mehr als 13.900 Mitnahme- und Rückgabestellen wird jetzt auch bei Linde MH eingeführt. Somit vermeidet das Unternehmen 30 Kilogramm Abfall pro Tag und spart 30.000 Euro pro Jahr.

Abfall (t):
2023 2022 2021
Gefährlicher Abfall zur Beseitigung 1.668 1.996 1.672
Verbrannt 675 961 734
Deponiert 511 543 482
Andere Beseitigungsmethoden 482 492 456
Ungefährlicher Abfall zur Beseitigung 3.150 2.018 2.963
Verbrannt 1.817 360 419
Deponiert 802 1.048 1.886
Andere Beseitigungsmethoden 530 611 658

  

2023 2022 2021
Gefährlicher Abfall zur Verwertung 5.534 5.365 5.729
Recycelt 4.550 4.519 5.023
Vorbereitet zur Wiederverwendung 646 521 432
Andere Verwertungsmethoden 338 325 274
Ungefährlicher Abfall zur Verwertung 28.177 54.2851 23.773
Recycelt 24.326 50.123 19.192
Vorbereitet zur Wiederverwendung 3.532 3.810 4.383
Andere Verwertungsmethoden 319 353 198

  

2023 2022 2021
Gefährlicher Abfall 7.202 7.361 7.401
Ungefährlicher Abfall 31.327 56.303 26.736
Gesamtabfall zur Beseitigung 4.817 4.014 4.635
Gesamtabfall zur Verwertung 33.711 59.6491 29.502

[1] Der Anstieg der verwerteten Abfälle ist auf den Rückbau von Gebäuden an einem deutschen Standort zurückzuführen.

Gemeinsame Bemühungen

Im Rahmen der obligatorischen jährlichen HSE-Schulung (Health, Safety and Environment/Gesundheit, Sicherheit und Umwelt) werden auch Themen im Zusammenhang mit dem Umwelt-, Klima- und Energiemanagement des Unternehmens behandelt, wie zum Beispiel Energie- und Wasserverbrauch, Abfalltrennung sowie Klimarisiken.

Anteil der Standorte, an denen Mitarbeitenden geschult wurden:
2023 2022 2021
98 % 93 % 89 %

Den Erfolg der Sensibilisierung der Beschäftigten für Umweltfragen belegen zahlreiche unterschiedliche Umweltschutzaktionen im Unternehmen:

  • In der Schweiz kommt jedes Jahr zu Ostern der „Recycling Bunny“ mit Ideen, Tipps oder Anregungen rund um die Themen Nachhaltigkeit und Gesundheit zu den Mitarbeitenden. Je mehr wiederverwertet wird, desto weniger muss neu produziert werden. Das verhindert einerseits Unmengen an Emissionen und spart andererseits eine Vielzahl an natürlichen Ressourcen.
  • Im März 2023 waren Mitarbeitende von Linde MH Deutschland aufgerufen, ihre alten Handys, Tablets und deren Zubehör im Zuge des „World Recycling Day“ zu spenden. Immerhin können rund 80 Prozent der Bestandteile eines Handys wiederverwertet werden und ersetzen Material, das sonst aus der Natur bezogen werden müsste. Linde MH unterstützt damit die Initiative „Handys für Hummel, Biene & Co.“ des Naturschutzbundes Deutschland (NABU). Der NABU setzt sich seit 2006 dafür ein, Mobiltelefone fachgerecht zu recyceln und gebrauchte Elektrogeräte in den Materialkreislauf zurückzuführen. Insgesamt wurden an den deutschen Standorten mehr als 500 Geräte – Handys, Tablets, Kopfhörer und Netzteile – in den Boxen des NABU gesammelt. Bei der Aktion ging es zwar speziell um Privatgeräte, aber Linde MH setzt sich auch für die Wieder- oder Weiterverwendung von Dienstgeräten ein. Zum Beispiel sammelt der Onsite-Support seit mehreren Jahren veraltete oder defekte Diensthandys an den deutschen Standorten. Sobald die dafür vorgesehenen Kisten voll sind, werden die Geräte an einen Dienstleister geschickt, der sie schließlich recycelt oder wiederaufbereitet.
  • Speziell zum Schutz von Bienen und Insekten wurde bei Willenbrock Fördertechnik ein sogenanntes „Grünes Dach“ eingerichtet: Das Dach eines Bürogebäudes mit einer Fläche von 1.087 m2 wurde mit Gras, Sträuchern und Blüten bepflanzt, um Bienen und anderen Insekten eine Nahrungsquelle zu bieten. Solche „Grünen Dächer“ fördern nicht nur die lokale Artenvielfalt, sondern verbessern auch die Luftqualität, senken die Umgebungstemperatur und speichern Regenwasser. In Zukunft soll auf dem Hallendach mit einer Gesamtfläche von 9.304 m² eine wirtschaftlich sinnvolle Anzahl an PV-Anlagen installiert werden, um erneuerbare Energie zu produzieren und die Abhängigkeit des Unternehmens von fossilen Brennstoffen zu reduzieren.
  • In den Gebäuden der Niederlassungen von Fenwick-Linde in Frankreich wurden Informationen zur möglichen Senkung des Energieverbrauchs ausgehängt, was zu Einsparungen von rund 5.100 Euro und einer Reduzierung von zehn Tonnen CO2e im Jahr 2022 führte.

Ideenmanagement bei Linde MH

Das Ideenmanagement ist bereits seit Jahren eine feste Institution bei Linde MH und unterstützt durch die Vorschläge aller Mitarbeitenden die stetige Weiterentwicklung des Unternehmens. Qualität, Produktivität und Arbeitszufriedenheit werden somit auf Basis der Kenntnisse und Erfahrungen aller Mitarbeitenden verbessert. Ungenutzte Potenziale sollen aktiviert und in den Prozess der kontinuierlichen Verbesserung des gesamten Produkt- und Dienstleistungsportfolios einfließen. Das umfasst auch Produktions- und Arbeitsabläufe sowie Arbeitsbedingungen einschließlich des Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzes. Verbesserungsideen werden durch einen Gutachter des betreffenden Fachbereichs mithilfe festgelegter Bewertungskriterien beurteilt und anhand einer sich daraus ergebenden Punktebewertung honoriert.

2022 organisierte das Ideenmanagement erstmals eine ökologische Nachhaltigkeitskampagne. Die Mitarbeitenden reichten im Zeitraum von drei Wochen ihre Ideen ein, wie Linde MH nachhaltiger werden kann. Fragestellungen waren beispielsweise: „Wie können wir unseren Energieverbrauch reduzieren, Rohstoffe und Bauteile einsparen oder sie in einer Kreislaufwirtschaft besser wiederverwenden?“ oder „Wie können wir unsere Lieferketten und Transportwege ökologisch optimieren und Abfälle reduzieren oder besser recyceln?“ Eine Jury bewertete die zehn besten Vorschläge und prämierte die drei Ideen mit dem höchsten ökologischen Effekt. Insgesamt sieben Ideen, die direkt von Mitarbeitenden stammten, wurden bei Linde MH im Anschluss umgesetzt.

Ein Beispiel ist die Nutzung von Mehrwegverpackungen auf kurzen Transportwegen: Bisher erreichten Produkte aus dem Lager das Werk in Aschaffenburg in einheitlich großen Kartons mit Füllmaterial. Inzwischen kommen für diese Lieferungen unterschiedlich große Mehrwegkisten zum Einsatz.

Ebenso positiv hat sich die Idee eines Mitarbeitenden ausgewirkt, in der Qualitätssicherung von Einwegaerosoldosen auf mehrfach befüllbare und damit wiederverwendbare Dosen umzustellen. Im Werk in Aschaffenburg wurden jährlich etwa 3.000 bis 4.000 dieser Dosen verbraucht. Die Umstellung reduzierte die Abfallmenge und die Freisetzung von Treibgasen wie CO2 und Propan, ohne dass es zu negativen Auswirkungen auf die Qualität kam. Die Aerosole werden jetzt in großen Kanistern geliefert und in die Mehrwegdosen umgefüllt, die darüber hinaus durch mit Ökostrom erzeugter Druckluft betrieben werden. Diese saubere Energiequelle verbessert die Nachhaltigkeit der Prozesse insgesamt und verringert die Abhängigkeit von konventionellen fossilen Brennstoffen. Nach einer erfolgreichen Erprobungsphase im Werk in Aschaffenburg werden die Mehrwegdosen auch im Werk in Stribro eingesetzt. Im Werk in Kolbaskowo und bei Willenbrock Fördertechnik werden Einsatzmöglichkeiten aktuell geprüft.

Weiterhin wurde basierend auf einer Idee aus der Kampagne eine sensorgestützte Analyse des Druckluftnetzes durchgeführt. Somit konnten dessen Steuerung optimiert und jährlich 300 MWh an Energie eingespart werden. Weitere Maßnahmen, wie beispielsweise eine KI-gestützte Druckluft-Leckagedetektion, werden derzeit bearbeitet. Parallel dazu identifiziert Linde MH weitere Werke, in denen Potenziale zur Optimierung der Druckluftnetzeffizienz erkennbar sind.

Mit diesen Maßnahmen hat Linde MH seinen ökologischen Fußabdruck verringert und sein Engagement für einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen unterstrichen. Die Erfolge dieser Initiativen sind eine Motivation, ähnliche nachhaltige Praktiken in allen Werken einzuführen und somit einen bedeutenden Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft für das Unternehmen zu leisten.

Wasserstoff

Wasserstoff bildet voraussichtlich einen festen Baustein im Energiemix der Zukunft. Linde MH sieht darin eine vielversprechende Alternative zu konventionellen Antrieben in großen, rund um die Uhr arbeitenden Flotten – vor allem, weil sich die Fahrzeuge binnen weniger Minuten betanken lassen. Seit Frühling 2023 wird auf dem Werksgelände mit einer eigenen Infrastruktur grüner Wasserstoff produziert, mit dem 21 Brennstoffzellenstapler der Werksflotte mit Energie versorgt werden. Herzstück der Anlage ist ein Elektrolyseur, in dem Wasser (H2O) mithilfe von Strom in die Bestandteile Sauerstoff (O2) und Wasserstoff (H2) zerlegt wird. Damit das Ganze auch klimatechnisch Sinn ergibt, kommt hierfür ausschließlich Strom aus Wind, Wasser, Sonne und weiteren erneuerbaren Energieträgern zum Einsatz. Diesen grünen Wasserstoff wird Linde MH in naher Zukunft zertifizieren lassen.

Flotten- und Transportmanagement

Im Hinblick auf den Wechsel zu umweltschonenderen Antrieben verfolgt das Flotten- und Transportmanagement die Strategie, eigene Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor durch Elektrofahrzeuge zu ersetzen. So ersetzte Jetschke Industriefahrzeuge – eine Tochtergesellschaft von Linde MH – in Deutschland im zweiten Quartal 2022 zwei Dieseltransporter durch zwei E-Transporter. Im dritten Quartal des Jahres tauschte Linde MH zusätzlich zwei Dieselfahrzeuge gegen zwei reine E-Fahrzeuge sowie acht Dieselfahrzeuge gegen acht Plug-in-Benzin-Hybridfahrzeuge aus.

In allen Niederlassungen von Fenwick-Linde in Frankreich wurde zudem das Gebietsmanagement der Servicetechniker neu aufgestellt, um den Fuhrpark und die Fahrten zu optimieren. Ebenfalls in Frankreich wurde bei Loire Océan Manutation die Routenplanung optimiert, indem die Sektoren der Kundendiensttechniker durch die Bildung von Zweiergruppen nach Kunden und geografischen Gebieten besser verteilt wurden.

Durch den Einsatz der neuen Software Area Reform konnte 2022 zudem der Kraftstoffverbrauch bei Linde Magyarország Anyagmozgatási (Ungarn) gesenkt werden, indem die Fahrstrecken und damit die Emissionen der Servicewagen optimiert wurden.

Im Jahr 2022 wurden bei Willenbrock Fördertechnik zudem 14 neue E-Ladestationen – acht in Bremen und sechs in Großburgwedel – eingerichtet, um die E-Mobilität der Beschäftigten zu fördern. Die Dienstwagenflotte der Gesellschaft besteht derzeit aus 26 Hybrid- und zwei E-Fahrzeugen.